Moshé Feldenkrais
Dr. Moshé Feldenkrais (1904 – 1984) wurde in der Ukraine geboren und wanderte mit 15 Jahren nach Palästina aus. Er studierte Physik, Mathematik und Elektrotechnik an der Sorbonne in Paris und arbeitete danach zusammen mit Irene und Frédéric Joliot-Curie am Institut Pasteur an der Kernforschung bis er vor den Nationalsozialisten nach England fliehen mußte.
Er praktizierte und unterrichtete Jiu Jitsu und später Judo und erlangte als einer der ersten Europäer einen Schwarzen Gürtel.
Ganz besonders interessierte ihn zeitlebens die natürliche Lernfähigkeit des Menschen. Aus diesem Interesse heraus beschäftigte er sich intensiv mit der menschlichen Entwicklung und stand in regem Austausch mit Wissenschaftlern der verschiedensten Fachgebiete wie der Hirnforschung, Medizin, Pädagogik, Psychologie aber auch mit vielen Künstlern und kreativen Menschen.
Er beobachtete wie Kinder lernen sich zu bewegen, zu Laufen und ihre Fähigkeiten zu entwickeln und erforschte die Zusammenhänge zwischen Bewegung, Sinneswahrnehmung, Denken und Fühlen. Nach einer schweren Knieverletzung und düsteren Prognosen der Ärzte begann er auf dem Hintergrund seiner Erfahrungen aus den Kampfkünsten, aus den Beobachtungen der Bewegungsentwicklung von Kinder und seiner intensiven Beschäftigung u.a. auf Gebieten der Anatomie, Biomechanik und Neurophysiologie, für sich selbst Wege zu finden, sein Knie auf eine Weise zu benutzen, die es ihm ermöglichte wieder zu laufen und sogar Sport zu machen .
Aus diesen Erkenntnissen und Erfahrungen, wie aus seiner unstillbaren Neugier und seinem Forscherdrang entwickelte er seine zutiefst menschliche und ganzheitliche Lernmethode. Diese ermöglicht es den Menschen nicht nur größere Beweglichkeit, sondern auch mehr Spontaneität im Handeln, Klarheit im Denken und die Verwirklichung ihres wahren Potentials zu erfahren. Ein besonderes Anliegen war es ihm dabei Menschen den Zugang zu ihrer inneren Würde zu öffnen.